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Ende 2015 soll in Paris das nächste Klima-abkommen verabschiedet werden. Experten warnen schon jetzt vor zu wenig ambitionierten Zielen. Bis spätestens 2070 müssen die CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern weltweit auf null sinken. Dieses Ziel formuliert der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen in seinem jüngsten Sondergutachten.

Von Julia Ehl

Der Bundesregierung wurde vom Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) das neueste Sondergutachten „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“ übergeben. Im Gutachten wird unmissverständlich deutlich gemacht, dass die Erreichung des Zwei-Grad-Ziels nur möglich ist, wenn weltweit bis spätestens 2070 alle CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern auf null abgesenkt werden, d.h. das sogenannte „Nullziel“ erreicht wird. Allerdings müssen zahlreiche Länder – die Gutachter verweisen auf die OECD-Staaten – deutlich früher ihre Emissionen stark reduzieren. Der Scheitelpunkt der Emissionen sollte bis 2020, aber spätestens in den 2030er Jahren erreicht werden.

 

Paradigmenwechsel in Gesellschaft und Wirtschaft

Der WBGU geht davon aus, dass das Pariser Klimaabkommen Ende 2015 nicht ambitioniert genug sein wird. Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Gesellschaft und der Wirtschaft wird klar betont. Im Gutachten heißt es: „Diese Weltbürgerbewegung erhöht den Legitimationsdruck auf staatliche Akteure im internationalen Verhandlungssystem und erweitert den Werte- und Normenhorizont der Gesellschaft… Klimaschutz ist eine Menschheitsaufgabe und muss als solche wahrgenommen und bearbeitet werden.“ Vertikales Delegieren und horizontales Engagieren bilden dabei keinen Gegensatz, sondern verstärken sich wechselseitig.

Auch Professor Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), geht nicht davon aus, dass in den nächsten Jahren ein substanzielles Klimaabkommen vereinbart werden wird. Im Interview „Eine Idee wäre, dass man im Parlament eine bestimmte Anzahl von Sitzen vorhält für Menschen als Anwälte künftiger Generationen“ begründet er dies und gibt Anregungen für Veränderungen, die den Klimaschutz voranbringen.

 

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